Zugegeben, ich habe eine Woche ausgesetzt mit meiner Berichterstattung zum Urbanathlon 2015. Das heisst aber nicht, dass ich mit dem Training ausgesetzt habe, ich konnte nur vor lauter Muskelkater einfach nicht mehr schreiben.
Ok flache Späße beiseite und um ehrlich zu sein, war es gar kein Spaß. Ja Leute, ich glaube ich hatte den krassesten Muskelkater Hamburgs.
Warum? Weil ich Honk einfach zu übermütig war!! Ich habe meine Gewichte vermisst (aktuell trainieren wir für den Urbanathlon 2015 ja nur mit Eigenkörpergewicht und maximal mit einem kleinen Sandsack weil man beim Race auch einen tragen muss) und kam eines morgens auf die Idee, dass ich das JETZT unbedingt machen muss! ich bin also aufgestanden, habe alles was ich an Scheiben im Hause hatte auf meine SZ Stange gepackt und rumänisches Kreuzheben – unaufgewärmt (!) gemacht.
„Ach, sind ja nur 30 Kilo, dann machte eben ein paar mehr davon“, dachte ich mir und „machste dazwischen einfach einen Satz Rudern mit der Freihantel“ und das war dann auch alles auch einigermaßen anstrengend aber gut, sodass ich danach noch Kniebeugen und Roll-Outs nachgeschoben habe.
Was ich bei der ganzen Sache aber nicht bedacht hatte war erstens, dass ich NIE/selten rumänisches Kreuzheben mache; Roll-Outs auch bestimmt seit einem 3/4 Jahr nicht mehr und zweitens, dass am Abend noch Boot Camp Training auf dem Plan stand.
Das ist aber noch nicht alles! Hinzu kam, dass ich am Dienstag – einen Tag vorher – morgens auf nüchternen Magen im Regen einen 5 k Vorderfuß-Lauf gemacht habe. So hat es uns unser Coach empfohlen „Versucht auf dem Mittel- und Vorderfuß zu laufen und die Arme dabei unterhalb der Brust halten. Das spart Energie, schont die Gelenke und ihr haltet länger durch. Für Anfänger: langsam beginnen, um die Beinrückseite an die Belastung zu gewöhnen“ – ja da hat er recht, wenn man das vorher noch nie gemacht hat, dann gibt es den schlimmsten Waden-Muskelkater Hamburgs…
Laufen + Gewichtheben (ohne Aufwärmen) + Bootcamp Training = wie gesagt, der schlimmste Muskelkater Hamburgs. So schlimm, dass ich am Donnerstag morgen bei der Akupunktur den Arzt gebeten habe ob er auch Muskelkater weg-akupunktieren kann und so schlimm, dass ich das Sprint-Training mit Anna und Svenja auf der Jahnkampfbahn am Abend absagen musste.
Das war echt kacke Leute.
Urbanathlon 2015 – Never skip a Rest-Day
Diese Sache hat mir mal wieder vor Augen geführt, wie wichtig Rest-Days sind. Denn man wird nicht besser während des Trainings, sondern an den Zwischentagen.
Mein kleiner Bruder hat es mir mal so erklärt:
Beim Training wird das Muskelhaus zerstört und danach versuchen die kleinen Zellhandwerker das Haus größer und resistenter zu bauen, damit es derartigen Erschütterungen in der Zukunft standhalten kann (Muskelwachstum).
Wenn man dann aber während der Bauphase schon wieder draufhaut, dann haben die kleinen Handwerker ja gar keine Chance das Haus größer und besser zu bauen – logisch oder?
Das ist das Problem von ganz vielen: Man denkt „Viel hilft viel“. Was viele nur nicht checken ist, dass sie sich selber am nächsten Tag wenn sie direkt wieder trainieren ihre eigenen Muskeln zerstören und das Muskelwachstum verhindern – ja auch wenn man „einen Split Plan hat und man am nächsten Tag ja nicht die gleiche Muskelgruppe belastet“ – Fakt ist, egal ob Oberkörper oder Unterkörper; Zug oder Drück-Übungen oder was auch immer auf dem Plan steht, der Körper wird bei Sportlicher Betätigung – auch wenn es „nur“ ein lockerer Lauf ist, gestresst und schüttet Cortisol aus. Was das bewirkt könnt Ihr hier im Interview nachlesen.
Das Sprinttraining habe ich dafür eine Woche später gemeinsam mit Svenja nachgeholt – bei Regen(!) – wir zwei harte Hündinnen… Nach genügend Recovery lief es dann auch wieder (im wahrsten Sinne…)
Was das Bootcamp Training angeht muss ich sagen, es ist mega was für Fortschritte wir als Gruppe gemacht haben in den 3 Wochen. Man sieht es bei fast allen nicht nur an der Kraft sondern auch auf der Waage. Achtung: Das Ergebnis auf der Waage ist keinesfalls aussagekräftig was die Gesamtfitness anbelangt, denn wie viele wissen: Muskeln sind schwerer als Fett. Die „echten“ Ergebnisse werden wir dann nach dem Urbanatlon – der am Samstag stattfindet – beim Cardioscan erfahren. Ich bin schon richtig gespannt, zum Einen auf den Run, zum Anderen auf unsere Ergebnisse.
Aber worauf ich mich jetzt erstmal ganz besonders freue, ist das gemeinsame Bolo-Essen heute Abend bei mir gemeinsam mit der Gruppe. „Carb-Loading“ ist angesagt, mit ganz viel Spagetti Bolognese und alkoholfreiem Bier (ja wir sind richtig wild unterwegs).
So steht einem grandiosem Urbanathlon 2015 nichts mehr im Wege!
Ich halte mich hier kurz dieses Mal. Freut Euch auf meinen Nachbericht – #TKelbsprinter Rule the World zum #yeah.