Wie Social Media Dich physisch wie auch psychisch zerstören kann

Depression durch Instagram - die psychischen und physischen Gefahren von Social Media
Depression durch Instagram - die psychischen und physischen Gefahren von Social Media

„Oh Gott, hat die einen schönen Körper… Wenn ich doch auch nur so aussehen würde.“ Erkennst du dich wieder? Wie dich Social Media physisch wie auch psychisch zerstören kann, darüber schreibt heute Deniz vom Blog “Erschaffe Dich Neu”, wo er über Themen wie Persönlichkeitsentwicklung, Selbstverwirklichung, Motivation und Inspiration schreibt. Danke Deniz für den Klartext.

Wie Social Media Dich physisch wie auch psychisch zerstören kann

Wieso gerade ich darüber schreibe?

Ja, ich bin ein Mann. Mein Name ist Deniz und ich trainiere seit einigen Jahren. Im Laufe dieser Zeit sind Freundinnen auf mich zugekommen und haben mich um Rat bezüglich Training und Ernährung gefragt. Erstaunlicherweise haben sehr viele von diesen Mädchen keinerlei Erfolge erzielt. Als wir der Sache auf den Grund gingen, war klar wieso: In einem verzweifelten Versuch so schnell wie möglich „perfekt“ zu sein, scheiterten sie in hohem Bogen. Das Ergebnis? Ein kaputtes Selbstwertgefühl und ein geringer Stoffwechsel. Meist war das Gewicht am Ende höher als das Startgewicht, weil diese Damen aus Verzweiflung dann doch wieder alles gegessen haben, was ihnen in die Finger kam.

Woher kommt der Drang perfekt zu sein?

Wir leben in einer Welt, in denen uns die perfekte Frau und der perfekte Mann andauernd unter die Nase gerieben werden. Wieviel Stunden am Tag verbringst du auf den sozialen Medien und guckst dir Personen mit einem augenscheinlichen Traumkörper an? Hier beginnen die Vergleiche. Hier beginnt der Versuch, genauso auszusehen. Der perfekte Weg um zu scheitern…

Scheinwelt

Schau dir Instagram genauer an. Zunächst einmal bekommst du andauernd von allen Seiten wunderschöne Frauen und Männer dargestellt, die augenscheinlich perfekt sind. Fangen wir einmal an hinter die Kulissen zu schauen!

Zunächst einmal kenne ich einige dieser „Fitnessmodels“. Das Witzige an der Sache: Es ist wirklich eine Scheinwelt. Die Formbilder, die fast täglich hochgeladen werden, sind eine Lüge. Es sind Bilder die bei perfektem Licht, mit dem perfekten Pump, in der perfekten Form geschossen werden. Dabei sind diese Bilder teils vom Wettkampf, der fast ein Jahr zurück liegt. An diesem Tag werden so viele Bilder geschossen, dass diese für ein Jahr reichen.

Diese Formen, die Fitnessmodels an den Tag legen, sind kaum durchgehend zu halten. Ein so niedriger Körperfettanteil ist ohne die entsprechenden Mittelchen und der genetischen Disposition ein Horror für deinen Hormonhaushalt und deinen Körper. Dieser wird sich mit allen Mitteln dagegen wehren und dich mitten in der Nacht schweißgebadet mit Heißhunger-Attacken aufwachen lassen.

Zudem sollte man nie vergessen, dass diese Athleten teilweise ihr ganzes Leben nach dem Sport ausrichten, um an diesem einen Wettkampftag „perfekt“ auszusehen. Sprich: Schlaf, Training, Ernährung sind absolut perfektioniert. Der Aufwand ist riesig.

Es ist also nicht nur unlogisch solchen Vorbildern nachzujagen, sondern gleichzeitig gefährlich. Schauen wir uns den Aufwand genauer an.

Die Arbeit

Was viele vernachlässigen: Die Arbeit die für einen Traumkörper benötigt wird. Ich verurteile niemanden der Mittelchen benutzt um auf der Bühne zu konkurrieren, es ist seine Sache. Denn auch mit den entsprechenden Mittelchen braucht es jahrelange harte Arbeit um solch einen Körper zu erlangen. Sprich: Niemand sieht die Jahre, die für diesen Körper an Schweiß und Herzblut aufgeopfert wurden.

Niemand der einen Traumkörper besitzt, wird gerade einmal ein 10 Wochenprogramm bewältigt haben. Oder denkst du wirklich, irgendein Bühnenathlet nutzt ein „5-Minuten am Tag zum Traumkörper-Programm“? Der Körper ist ein Produkt des Lifestyles, den man lebt. Wenn dein Lifestyle darin besteht, täglich drei Tüten Gummibären zu inhalieren, siehst du dementsprechend aus.

Der Prozess

Wenn wir uns den Fitnesssport anschauen ist es ein langwieriger Prozess. Wie schon erwähnt: Dein Körper ist das Produkt deines Lifestyles. Wenn dein Lifestyle darin besteht sich gesund zu ernähren und regelmäßig Sport zu machen, dann werden dir dein Körper und deine Gesundheit dementsprechend danken.

Das geschieht nicht von heute auf morgen. Du kannst nicht mit einem Salat dünn werden oder von einer Pizza dick. Das was du jetzt bist, ist das Resultat deiner jahrelangen Ess- und Sportgewohnheiten. Du hast dir dein jetziges Ergebnis jahrelang „Erarbeitet“.

Der Vergleich

Fängst du nun an, dich mit jemandem zu vergleichen der eine genetisch womöglich krasse Ausgangslage hat, jahrelang dafür arbeitet und ein Foto in den perfekten Bedingungen macht, dann wirst du verlieren. Der Vergleich führt meist zu so verrückten Dingen wie Crashdiäten über einen langen Zeitraum. Wenn ich beispielsweise die Damen gefragt habe: „Was isst du denn so?“ Dann war die Antwort erschreckend. Es wurde fast nichts gegessen. Irgendwann haben sie es mental nicht mehr ausgehalten und dann fing das große Schlemmen an. Dabei wurde alles gegessen, was in die Finger kam. Das Ergebnis? Am Ende wiegte man mehr als zuvor. Danach plagen einen zudem Schuldgefühle, Verzweiflung und ein geringes Selbstwertgefühl, welche dem weiteren Verlauf und deinem eigenen Glück wenig zuträglich sind.

Mein Apell

Ob Frau oder Mann, hör auf dich mit anderen zu vergleichen! Der einzige Vergleich den du anstreben solltest, ist der mit dir selbst. Du bist dein Maßstab. Sei besser als gestern. Derjenige der sich mit anderen vergleicht, ist zum Scheitern verurteilt.

Ich bin kein Freund davon, sich gehen zu lassen. Du solltest nicht dick werden. Wenn du es bist, dann solltest du abnehmen. Nicht aus Gründen der Schönheitsideale, sondern aus Gesundheitsgründen. Fettleibigkeit ist nun mal ein Problem in der heutigen Gesellschaft.

Es ist aber keinem geholfen, sich an Schönheitsidealen aus einer Scheinwelt zu orientieren. Denk einmal darüber nach:

Du bist alles, was du brauchst!

Die Industrie verdient ihr Geld damit, dir einzureden, du würdest irgendetwas brauchen. Dir wird eingeredet, du wärst ungenügend. Weil du dich ungenügend fühlst, kaufst du Dinge, die du nicht brauchst. Dinge, die dich besser „fühlen“ lassen sollen. Ganze Industrien bauen auf deinem Gefühl der Unzulänglichkeit auf. Aus diesem Grund werden dir immer wieder wunderschöne Menschen präsentiert. Du sollst mit deinem Verlangen genauso auszusehen geködert werden. Denkst du wirklich die Damen im Internet haben ihren flachen Bauch durch irgendwelche „Detox-Tees“ erlangt?

Löse dich davon! Lerne dich zu akzeptieren so wie du bist. Wenn du klein bist, wirst du niemals lange Beine haben. Wenn du groß bist und große Füße hast, wirst du niemals kleinere Füße haben. Lerne dich zu akzeptieren, so wie du bist. Aus dieser Situation heraus, veränderst du dein Leben!

Mache den Sport zum Teil eines gesunden Lebens. Gesunde Ernährung, eine gesunde Menge an Sport und gönne dir ab und an etwas. Mit der Zeit wird sich dein Körper an die neuen Bedingungen anpassen und du wirst ohne eine Crashdiät an dein Ziel gelangen.

Keine Abkürzungen

Es gibt keine Abkürzungen und es wird niemals welche geben. Keine Wunderpille, kein 10-Wochenprogramm wird dir helfen, wenn du danach sowieso wieder zu deinem alten Leben zurückkehrst. Wähle eine Ernährungsweise, die dir die Möglichkeit gibt sie auf Dauer auszuführen. „Diet“ bedeutet in der englischen Sprache „Ernährungsweise“. Es geht nicht um die „Diät“ wie die meisten Menschen sie heutzutage verstehen. Eine „diet“ ist eine Ernährungsweise, die du auf Dauer ausführst.

Finde eine Ernährungsweise, die du möglicherweise dein Leben lang ausführen kannst. Ich bin zum Beispiel ein Freund des Intermittierenden Fastens, andere kommen mit dieser Form der Ernährung gar nicht klar. Eine sehr individuelle Angelegenheit, die du mit einem sehr guten Coach oder durch eigenen Erfahrungen ausloten kannst.

Appelliere ich daran, dass du nie wieder Social Media benutzen sollst? Nein, doch versuche in Zukunft bewusster damit umzugehen. Tue es für dich und deine Gesundheit.

In diesem Sinne: Höre auf die Vergleiche zu suchen!

Dein Deniz

Wie Social Media Dich physisch wie auch psychisch zerstören kann - Gastbeitrag von Deniz Dake von Erschaffe Dich Neu
Deniz Deke von “Erschaffe Dich Neu”

Über Deniz

Deniz schreibt für sein Leben gern. Er beschäftigt sich mit Persönlichkeitsentwicklung, Verwirklichung von Träumen und den Fragen des Lebens. Deniz weiß, was für ihn Glück bedeutet und möchte dir helfen, deine Interpretation von Glück zu finden. Mit der nötigen Portion Inspiration, Wachstum und Motivation will er dir helfen, aus deinem Potential das Maximum herauszuholen. Werde die beste Version deiner selbst!

www.erschaffedichneu.de

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4 Comments

  1. says: Jean-Marc Alma

    Ich glaube, dass die Gesellschaft dieses Problem hatte. Es ist nicht neu. Zu oft haben wir dass Gefühl, dass Social Media das Problem ist, aber am Ende geht es um eine “Automatisierung” der Probleme und der Angelegenheiten, die wir immer erlebt haben

  2. says: Jessica

    super geschrieben, öffnet doch etwas dass das ewige Vergleichen einen nur verrückt macht..

    liebe Grüße
    Jessi

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